Hier finden Sie einige Tipps und Tricks, welche den Einstieg und die Umstellung auf die ketogene Ernährung erleichtern.
Wenn Sie sich entschlossen haben, die ketogene Ernährung umzusetzen, helfen Ihnen die folgenden Ratschläge den Einstieg problemloser zu gestalten:
Nun ist der Tag gekommen. Sie ernähren sich ketogen. Der Körper braucht jetzt eine gewisse Zeit um den Stoffwechsel von Glukose auf Fett umzustellen. Die Ketonkörper werden schon nach wenigen Tagen in der Leber gebildet aber die Organe benötigen ein wenig Zeit, um die Ketonkörper verwerten zu können. Die Organe kannten bis jetzt nur Glukose um Energie herzustellen. Jetzt sind da plötzlich diese Ketonkörper! Also müssen die Organe erstmal neues "Werkzeug" herstellen um damit die Ketonkörper in Energie zerlegen zu können.
Während der Umstellungsphase kann es für ein paar Tage zu grippeähnlichen Beschwerden wie z.B. Kopf und Gliederschmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwitzen, Schwindel und auch Wadenkrämpfen kommen. Das ist aber völlig normal!
Diese "Ketogrippe" muss Sie nicht zwingend erwischen oder aber sie verläuft eher mild. Auch kann es vorkommen, dass Sie jetzt öfter Wasser lassen müssen.
Ein möglicher Grund für die Keto-Grippe ist Wasserverlust. Einer kohlenhydratreiche Ernährung speichert mehr Wasser im Körper - das ist die physiologische Konsequenz dessen, wie Kohlenhydrate im Körper gespeichert werden. Bei der Umstellung auf die ketogene Ernährung scheidet der Körper einen Großteil des Wasserüberschusses aus.
All diese Symptome sind, wie oben beschrieben der Tatsache geschuldet, dass der Körper eine gewisse Zeit braucht um die Ketonkörper zu 100% verwerten zu können.
Sie können diese Symptome abmildern, indem Sie viel Wasser trinken (3 Liter am Tag). Gegen eventuell auftretende Wadenkrämpfe könne Sie Magnesium einnehmen. Auch eine kräftige Knochenbrühe oder ein Glas Wasser mit 1 TL Meersalz hilft gegen die Wadenkrämpfe, Schwindel und Abgeschlagenheit.
Sie haben die Kohlenhydrate reduziert, eine Keto-Grippe überstanden und möchten nun wissen ob Sie in Ketose sind? Es gibt mehrere Methoden um Ketonkörper im Organismus nachzuweisen.
Die einfachste Methode sind Urin - Teststreifen - z.B. diese hier. Mit diesen Sticks können Sie Ketonkörper im Urin nachweisen. In der Anfangsphase der ketogenen Ernährungsumstellung sind diese Urinsticks noch sehr aussagekräftig. Nach einer Weile kann der Körper die Ketone aber immer effizienter verwerten und er wird sich hüten, diese mit dem Urin auszuscheiden. Deshalb sind die Urinsticks dann nicht mehr so zuverlässig. Sie sind in Ketose, aber die Sticks zeigen eventuell nichts mehr an!
Eine andere Methode ist die Messung in der Ausatemluft mit diesem Gerät z.B. Es ist recht teuer aber liefert sehr genaue Messungen. Aber auch hier können die Werte in der Atemluft nach einiger Zeit in Ketose zurück gehen.
Die genaueste Methode ist die Messung der Ketonkörper-Konzentration im Blut. Hierfür gibt es Geräte die sowohl Ketonkörper als auch den Blutzucker messen können. Mit einem Tropfen Blut auf dem Teststreifen wird der Ketonkörperwert im Blut bestimmt. Das ist die genaueste
Methode um zu prüfen, ob man sich in Ketose befindet.
Diese Geräte zeigen denn Wert in mmol/l an. Ein guter Wert liegt zwischen 1,5 und 2,0 mmol/l. Optimal ist ein Wert um die 2,5 bis 3,5 mmol/l.
Sollten Sie ein Blutzuckermessgerät im Haushalt haben, können Sie auch damit kontrollieren ob Sie in Ketose sind.
Der Nüchternblutzucker sollte bei ca. 80 - 90 mg/dl liegen. Nach den Mahlzeiten messen Sie jede halbe Stunde Ihren Blutzucker - dies ist eine gute Methode um zu prüfen, wie sensibel Sie auf Kohlenhydrate reagieren. Der Blutzucker sollte nur wenig ansteigen und nach ca. zwei Stunden wieder auf ca. 80 - 90 mg/dl gesunken sein. So können Sie sicher sein, dass Sie in Ketose sind. Ein niedriger Blutzucker korreliert mit einer hohen Ketonkörper-Konzentration im Blut.
Jeder Mensch hat eine individuelle Kohlenhydrat-Toleranzgrenze. Sie haben die Kohlenhydrate auf unter 50,0g oder weniger pro Tag reduziert und haben den Eindruck, dass sich noch keine positiven Veränderungen eingestellt haben wie z.B. Gewichtsverlust, mehr körperliche und mentale Ausdauer, weniger Schlaf, kein Leistungstief/Müdigkeit mehr im Tagesverlauf, keine Heißhungerattacken? In diesem Fall müssen Sie die Kohlenhydrate weiter reduzieren auf z.B. 0,0g oder 20,0g pro Tag. Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Mengen der Makronährstoffe (Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate) Es gibt drei Gründe, warum man nicht in Ketose kommt:
-zu viele Kohlenhydrate
-zu viel Eiweiß,
-zu wenig Fett.
In diesem Fall macht eine Ketonkörpermessung Sinn um Ihre persönliche Kohlenhydrat-Toleranzgrenze zu ermitteln. Die Menge der Kohlenhydrate pro Tag wird von vielen Faktoren beinflusst. Diese sind u.a. Übergewicht, Fettleibigkeit, Alter, Insulinresistenz, körperliche Aktivität, Stress, Schilddrüsenerkrankungen.
Reduzieren Sie die Kohlenhydrate so lange, bis Sie Ketonkörper messen können. Sollte die Messung einen Wert um die 0,5 mmol/l oder mehr ergeben, haben Sie Ihre persönliche Kohlenhydratgrenze gefunden.
Je länger Sie in Ketose sind und der Körper Keto-Adaptiert ist - dies kann durchaus ein paar Monate dauern, können Sie versuchen die Kohlenhydrate wieder bis zu der Menge zu erhöhen, bei der Ihr Körper noch Ketonkörper produziert.
An anderer Stelle auf dieser Homepage hatte ich schon geschrieben, dass Kohlenhydrate nicht essenziell sind - also der Mensch braucht diese nicht! In unserem Blut zirkuliert ständig die Menge von ca. einem Teelöffel Zucker (Glukose). Die roten Blutkörperchen, die Netzhaut und auch die Nebennieren benötigen ein wenig Glukose. Aber wo kommt die Glukose her, wenn wir diese nicht über die Nahrung aufnehmen müßen?
Ganz einfach! Der Körper stellt die Menge an Glukose die er benötigt selber her. Hier kommt die Leber ins Spiel. Die Leber wandelt Eiweiß (Proteine) in Glukose um! Das nennt man Glukoneogenese. In der Nacht wenn man schläft, muss der Blutzuckerspiegel ständig auf einem gewissen Level gehalten werden (80 bis 90 mg/dl). Dies übernimmt die Leber, in dem sie aus Eiweiß Glukose herstellt.
Dies ist auch der Grund, warum bei der ketogenen Ernährung auf eine mäßige Eiweißzufuhr geachtet werden soll. Wen Sie zuviel Eiweiß zu sich nehmen, springt die Glukoneogenese an. In der Folge wird Insulin ausgeschüttet und Ihre Ketose ist futsch! Dies geschieht nicht sofort. Der Blutzucker beginnt erst ca. 3 Stunden nach Eiweißverzehr zu steigen. Aber ganz auf Eiweiß zu verzichten ist auch nicht gut, da der Körper dann das Eiweiß aus dem Muskelgewebe abbaut.
Als Richtwert für die tägliche Eiweißmenge sollten 20% der benötigten täglichen Gesamtkalorien dienen. Kommen Sie mit dieser Menge nicht in die Ketose dann ermitteln Sie Ihr Idealgewicht nach BMI und ziehen von diesem Wert dann 10% ab. Bei einem Idealgewicht nach BMI von 70 Kg minus 10% wären das z.B. 63,0g Eiweiß pro Tag.
Bei Fleisch z.B. egal ob Schwein, Rind oder Geflügel kann man als Richtwert von 20,0g Eiweiß pro 100,0g ausgehen. Bedenken Sie aber auch, dass die Ölsaaten, Nüsse oder Käse viel Eiweiß enthalten.
Sobald der Fettstoffwechsel läuft und die Leber Ketonkörper produziert, lassen die gesundheitlichen Vorteile auch nicht lange auf sich warten.
Die spürbaren Vorteile der ketogenen Ernährung sind z.B.:
Das sind nur einige der gesundheitlichen Vorteile, welche sich in der Ketose einstellen können.
Wenn Sie unter Bluthochdruck leiden kann es sein, dass Sie Ihre Blutdrucktapletten reduzieren oder sogar komplett weglassen können.
Sollten Sie unter Typ II Diabetes leiden, kann es sein, dass Sie Ihr Insulin reduzieren oder aber ganz weglassen können. Beim Typ I Diabetes kann es sein, dass Sie Die Insulineinheiten reduzieren können.
Sollten Sie unter Schilddrüsenproblemen leiden kann es auch hier sein, dass Sie ihre Schilddrüsenmedikamente reduzieren oder aber auch ganz weglassen können. Das sind nur einige der positiven "Nebenwirkungen" der ketogenen Ernährung. Sprechen Sie aber in den o.g. Fällen mit Ihrem Arzt bevor Sie Medikamente reduzieren oder komplett weglassen.